• WARUM ICH ALLE – NEIN, FAST, NEIN DOCH ALLE – MENSCHEN MAG •
Euch ist bestimmt schon aufgefallen: Ich mag Menschen. Ich glaube, wer nicht offen für alle Spielarten von Menschsein ist, ist in meinem Beruf nicht gut aufgehoben. Denn schließlich geht es bei mir fast den ganzen Tag darum, Menschen zu sehen, zu erfassen und etwas mit auf den Weg zu geben – wenn sie das denn wollen.
Das ist auch der Grund, warum ich die verschiedensten Menschen mag, warum mich südburgenländische Bauern genauso faszinieren können wie Wiener Bloggerinnen, warum ich mich mit Volksschullehrern genauso gern unterhalte wie mit Medizinerinnen – dass jeder Mensch etwas Besonderes an sich hat und es einfach spannend ist, das zu sehen.
Natürlich gibt es Menschen, mit denen das Zusammensein, das Miteinander, der Austausch besonders einfach und angenehm ist. Das habt ihr bestimmt auch schon erlebt. Das sind Menschen, die ähnliche Werte teilen, denen ähnliche Dinge wichtig sind, die aber vor allem offen sind und ein bisschen hinter die Fassade blicken lassen. Am liebsten sind mir die, die gar keine Fassade haben, die du anschaust und erkennst.
Mir ist auch nicht schnell jemand unsympathisch. Auch grantige Menschen wollen dasselbe wie Du und ich. Auch diejenigen, die glauben, etwas darstellen zu müssen, wollen in Wahrheit geliebt werden und lieben. Auch die, die vorgeben, etwas besseres zu sein, wollen nur ihre Freude leben. Niemand verhält sich absichtlich doof. Niemand leidet absichtlich. Hinter allen unglücklichen, bescheuerten, hirnlosen und scheinbar böswilligen Taten steckt eine einzige Absicht: froh zu werden. Bei allen. Immer. Nur haben wir halt alle unterschiedliche Vorrstellungen davon, wie das geht, das Froh-Werden.
Es gibt aber schon Menschen, mit denen ich mir schwer tue. Wenn man mich manipulieren will, mir etwas andrehen – egal ob ein erfolgreiches Geschäftmodell oder den ultimativen spirituellen Weg – mich für dumm verkaufen will. Mittlerweile spüre ich das ziemlich schnell, mein Körper gibt mir unmissverständliche Signale. Und ich versuche dann, Abstand zu nehmen, mich zurückzuziehen, mich einfach aus der Situation zu nehmen.
Gern würde ich dann öfter klarere Ansagen machen, vielleicht sogar spielerisch auf Konfrontation gehen. Möglicherweise lässt sich da auch langsam eine neue, mutige Gewohnheit aufbauen. Was ich aber ganz sicher nicht mehr mache, ist zulassen, mich runterziehen lassen, mich klein und falsch fühlen. Oh nein.
(Foto von Ridham Nagralawala auf Unsplash)
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