• URSACHEN UND IHRE WIRKUNGEN •
Immer wieder fragt man sich, warum einem bestimmte Dinge im Leben passieren. Warum komme ich in den Genuss eines angenehmen Lebens, und andere müssen leiden? Waum habe ich eine schwere Krankheit, und ein anderer, der viel ungesünder lebt, nicht? Warum habe ich das Glück, den Menschen fürs Leben gefunden zu haben? Warum kriegen Frauen in den unmöglisten Lebenslagen Kinder, und ich nicht? Wir hadern und haben alle möglichen Erklärungsversuche: Zufall! Schicksal! Der liebe Gott hat’s so gewollt!
Mich hat erst eine einzige Erklärung zufriedengestellt, weil nur sie logisch und für mich nachvollziehbar ist: Das Leben basiert auf Ursache und Wirkung. Indem wir leben, setzen wir ständig Ursachen, deren Wirkungen sich irgendwann zeigen, und erleben auch ständig Wirkungen von Ursachen, die wir irgendwann gesetzt haben. Manchmal ist das ganz klar zu sehen – wer sich ohne Schutz zu lange in die pralle Sonne legt, wundert sich nicht über die Wirkung. Wir schimpfen nicht auf die böse, böse Sonne, sondern wissen schon, dass der Sonnenbrand auf unsere eigene Kappe geht.
Oft liegt das aber nicht so klar auf der Hand. Trotzdem ergeben alle anderen Versuche, den Lauf des Lebens zu erklären, für mich keinen Sinn. Wäre alles Zufall oder Schicksal, wäre es vollkommen gleichgültig, wie wir uns verhalten, und wir könnten überhaupt nichts in unserem Leben selbst beeinflussen. Und wären die Regeln eines Gottes das Maß aller Dinge, welcher Gott hätte dann recht, und warum passierten guten Menschen schlimme Dinge? Die einzige Erklärung, die ich akzeptieren kann, ist, dass wir selbst die Verursacher dessen sind, was uns im Leben begegnet.
In diesem Zusammenhang habe ich schon oft gehört: „Na super! Jetzt soll ich auch noch selbst an meiner Krankheit schuld sein?“. Ich finde, um die Schuld-Frage geht es nicht. Wir setzen doofe Ursachen oft in der besten Absicht. Wir wollen etwas Gutes und gehen es auf eine ungeeignete Weise an, weil wir’s einfach nicht besser wissen. Die Verantwortung dafür zu übernehmen, ist nicht immer einfach. Aber es ist die einzige Möglichkeit, sich nicht völlig ausgeliefert zu fühlen. Die einzige Möglichkeit, ein selbstbestimmtes, freies Leben zu führen. Und wie gut tut der Gedanke, im Krankheitsfall auch selbst etwas zur eigenen Genesung beitragen zu können.
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