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DAS AKZEPTANZ-PROBLEM

• DAS AKZEPTANZ-PROBLEM •

Letzte Woche hab ich einen Artikel darüber gelesen, dass Beziehungen besser funktionieren, wenn man den Partner sein lässt, wie er ist. Das ist natürlich keine neue Erkenntnis, aber wenn man den Menschen zuhört, wie sie ständig aneinander herumnörgeln, wundert es mich nicht, dass dieses Thema zum Dauerbrenner diverser einschlägiger Zeitschriften geworden ist.

Ich bin darin übrigens Expertin. Ja, tatsächlich. Ich war schon immer sehr offen und tolerant und hatte nie Schwierigkeiten, mich neuen Umfeldern, neuen Menschen, neuen Bedürfnissen anzupassen. Ich war sogar mal Anpassungs-Meisterin. Ich war richtig stolz darauf, dass ich andere so sein ließ, wie sie sind. Ohne Rücksicht auf Verluste. Meine eigenen nämlich.

Was nämlich genauso bescheuert ist, wie ständig zu versuchen, seinen Partner grundlegend zu verändern, ist alles hinzunehmen, egal wie weh es einem tut. Ständig einzustecken, sich anzupassen, die eigenen Bedürfnisse zu verleugnen, sich zu drehen und zu wenden, nämlich so, wie es der andere braucht. Und gleichzeitig sich selbst alles so zu drehen und zu wenden, dass man sich nicht eingestehen muss, dass man immer unglücklicher wird.

Wenn man sich so verhält – und wer schon einmal in jemand Aufregenden, Unnahbaren und irgendwie Mysteriösen verliebt war, weiß, wie schnell man dazu neigt, die eigenen Bedürfnisse hintan zu stellen – hat man aber etwas ganz Gründsätzliches falsch verstanden. Akzeptanz bedeutet nicht Selbstaufgabe. Und auf sein Herz zu hören, bedeutet nicht liebesblind Verlustängsten nachzugeben, sondern genau zu spüren, wo die Grenze ist und wann sie überschritten wurde.

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