• 50 SHADES OF STRESS •
Die erste Woche des Neuen Jahrs war eine sehr inspirierende für mich. Es ist nichts Besonderes passiert, ich bin nur über ein paar interessante Artikel gestolpert und habe inspirierende Gespräche geführt. Ob mein kleines Detox-Programm wohl schon Früchte trägt und ich bereits so viel Unnötiges rausgeschmissen habe, dass wieder Platz für Schönes und Wichtiges ist? Wer weiß…
Am Wochenende habe ich wieder mal in Christian Schuberts „Was uns krank macht. Was uns heilt. Aufbruch in eine neue Medizin.“ hineingeschmökert. Es geht darin um Erkenntnisse der Psychoneuroimmunologie, also um wissenschaftliche Belege dafür, dass Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen Einluss auf unsere Gesundheit haben.
Es ist immer lustig zu beobachten, wie es mir geht, wenn ich mich damit beschäftige, welche „Beweise“ es schon dafür gibt, dass Körper, Geist und Seele ein untrennbar verflochtenes System sind. Einerseits fühle ich Euphorie, weil es immer mehr wissenschaftliche Belege dafür gibt, wie sinnlos es ist, bei der Beschäftigung mit Gesundheit und Krankheit nur auf den Körper zu schauen. Dann spüre ich aber auch ganz schnell eine enorme Ungeduld. Vor allem wenn ich lese, das Stress eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Krankheiten spielt.
Ja. Eh. Aber kann man da nicht gleich einen Schritt weitergehen? Man muss sogar gleich weiterdenken finde ich, denn es kann doch niemand ernsthaft glauben, dass „irgendein“ Stress per Zufall „irgendwelche“ Symptome hervorruft. Und den generellen Aufruf Stress zu reduzieren, kann ich auch nicht mehr hören. Stress bedeutet doch für jeden etwas anderes. Und auch sich zu erholen, geht doch für jeden von uns anders.
Man kann sich große Sorgen um jemanden machen, einen Verlust betrauern, man kann mit Wut- und Hassgefühlen kämpfen, vor Angst wie gelähmt sein oder vollkommen überfordert – all das bedeutet Stress. Und je nachdem, welche Qualitäten bei einem selbst stark oder weniger stark ausgeprägt sind, wird man mit der ein oder anderen Form von Stress besser oder schlechter umgehen können. Und all das muss Auswirkungen darauf haben, welche Symptome sich zeigen, welche Krankheit durch „den Stress“ verursacht wird.
Also ich weiß, dass das so ist. Und die teilweise Jahrtausende alten Erfahrungen, die im Impuls-Strömen gesammelt sind, bestätigen das auch. Ich bin gespannt, ob die Saat bald aufgeht und der Empirie Evidenz folgen wird. Es wäre schön, wenn ich das in absehbarer Zeit erlebe. Bis dahin werde ich meine Ungeduld wohl aushalten müssen.
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